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Black Swan (2010)

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Black_Swan_posterEs soll niemand behaupten können, dass ich nicht ab und zu dazu bereit bin, mich außerhalb meines üblichen filmischen Spektrums zu bewegen. Dergleichen ist zwar riskant, kann aber sehr wohl positive Ergebnisse erbringen. So ist es, zum Beispiel, durchaus möglich, dass man über eine Perle stolpert, die man sonst übersehen hätte. „Black Swan“ (Budget 13 Millionen Dollar) ist definitiv kein Film, der sowieso auf meiner Liste stand. Ich habe ihn mir dennoch angeschaut. Aber hat es sich auch gelohnt?

Handlung

Die mit ihrer Mutter lebende Tänzerin, Nina Sayers, möchte die Hauptrolle in der geplanten Neuaufführung von Tschaikowskis Schwanensee übernehmen. Um dies zu erreichen, trainiert sie wie eine Besessene. Aber selbstverständlich gibt es noch mehr begnadete Tänzerinnen, welche auf diese, prestigeträchtige Rolle, scharf sind. Aus diesem Grund gerät Nina unter starken Konkurrenzdruck.

Dieser Stress wird zusätzlich durch ihre Mutter gesteigert, welche ihre Tochter dazu erziehen möchte, möglichst perfekt zu sein. Nina’s Mutter, welche ihrerseits einst eine Tänzerin war, ihre Karriere aber abbrechen musste, will, dass ihrer Tochter der Erfolg zuteil wird, der ihr selbst versagt blieb. Nina zeigt sich jedoch der zunehmenden Belastung nicht gewachsen. Immer mehr verliert sie den Bezug zur Realität und erliegt einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Am Ende erhält sie die Rolle, für die sie so hart gearbeitet hat. Während der Aufführung verletzt sich sie jedoch selbst schwer und bricht, nach dem Ende des Stücks, blutend auf der Bühne zusammen.

Die, im Vorfeld viel gerühmte Lesbenszene, mit Portman und Kunis ist, meiner Meinung nach, nichts, mit dem man ein Publikum des Jahres 2010 noch nennenswert beeindrucken kann. Bekommt aber immerhin ein E für Effort.

Die, im Vorfeld viel gerühmte Lesbenszene, mit Portman und Kunis ist, meiner Meinung nach, nichts, mit dem man ein Publikum des Jahres 2010 noch nennenswert beeindrucken kann. Bekommt aber immerhin ein E für Effort.

Natürlich habe ich meine Erwartungen, der Thematik des Films angeglichen. Trotzdem konnte mich „Black Swan“ nicht wirklich beeindrucken. Dinge, die ich mir, unter anderem, von diesem Film erhofft hatte, waren Einblicke in die harte Welt einer professionellen Ballerina zu erhalten. Oder in das Ballett an sich. Dass diese Art des klassisch, künstlerischen, Bühnentanzes extrem hohe Anforderungen an alle Mitwirkenden stellt, ist mir durchaus bewusst. Auch wenn ich vom Ballett ungefähr so viel Ahnung habe, wie die Kuh von der Strahlenforschung, kann ich die erbrachten Leistungen und den Aufwand, der damit verbunden ist, durchaus respektieren. Leider vermittelt „Black Swan“ all dies bestenfalls sehr distanziert. Auch der Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Tänzern und das Machtgefüge innerhalb der Gruppe wird nur sehr schemenhaft skizziert.

Balletliebe, die unter die Haut geht. Was Filmkritiker mögen, weist manchmal eine erstaunliche Ähnlichkeit zu dem auf, was Splatter-Fans mögen.

Balletliebe, die unter die Haut geht. Was Filmkritiker mögen, weist manchmal eine erstaunliche Ähnlichkeit zu dem auf, was Splatter-Fans mögen.

Stattdessen fokussiert der Film extrem stark auf den Hauptcharakter Nina, welche von Natalie Portman verkörpert wird. Ich habe bereits bei mehreren Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht, dass ich nicht unbedingt der größte Fan dieser Schauspielerin bin. Portman spielt in den meisten Fällen Rollen, welche das typische, schwache Weibchen und ängstliche Bunnyrabbit verkörpern. Nicht unbedingt die Art von Charakter, mit dem ich besonders viel anfangen kann. Allerdings verstehe ich dadurch ganz besonders gut, warum so viele Schauspieler Angst vor Typecasting haben. Es ist extrem selten, dass man Portman mal etwas anderes spielen sieht. Aber Portman hin oder her, das Problem, dass der Film sich auf lediglich einen Charakter konzentriert, ist durchaus real und nicht von der Hand zu weisen. Durch diesen starken Fokus beschränkt sich der Film dermaßen stark selbst, dass er keine Alternativen bitten kann. Neben Natalie Portman spielen auch noch Mila Kunis und Winona Ryder in „Black Swan“ mit. Aber deren Charaktere, ebenso wie alle anderen, erhalten niemals die Chance dazu, sich zu entfalten. Falls ihr also ganz genau wissen wollt, wovon dieser Film handelt; er handelt von Natalie Portman, die 108 Minuten am heulen ist und dabei langsam verrückt wird.

Dieses Bild fasst den Inhalt des Films gekonnt zusammen. Wenn ihr glaubt, dies über einen längeren Zeitraum hinweg ertragen zu können, tut euch keinen Zwang an. Viel Spaß.

Dieses Bild fasst den Inhalt des Films gekonnt zusammen. Wenn ihr glaubt, dies über einen längeren Zeitraum hinweg ertragen zu können, tut euch keinen Zwang an. Viel Spaß.

 

Fazit

Wenn man dazu bereit ist, den Umstand zu akzeptieren, dass der Film einen starken Fokus auf Nina legt und alle anderen Themen unter der Tisch fallen lässt, handelt es sich bei „Black Swan“ keineswegs um einen furchtbaren Film. Aber er ist ganz furchtbar eintönig. Nina’s abgleiten in den Wahnsinn wird zwar nicht schlecht dargestellt, aber zu dieser Thematik gibt es sehr viel bessere Werke. Über sehr viel interessantere Themen. Hierbei handelt es sich um einen typischen überbewerteten Kritikerfilm, in dem sich Natalie Portman einen Oscar erheult hat. Womit wir auch bei der einzigen Zielgruppe angelangt wären, der ich diesen Film wirklich empfehlen kann: Fans von Natalie Portman.

Vorher in dieser Kategorie: Godzilla: Final Wars (2004)



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